Ersttrimestertest: Hat mein Kind Trisomie 21?
Ab der 12. Schwangerschaftswoche (SSW) kann man auf freiwilliger Basis einen Ersttrimestertest machen. Das sogenannte Screening dient dazu, Erbkrankheiten & Chromosomenstörungen festzustellen. Ich habe diesen Test gemacht & dabei eine Kette von Ereignissen losgetreten, auf die ich lieber verzichtet hätte.
Mit der Transparenz der Nackenfalte, den Werten im Blut & dem Alter der Mutter wird berechnet, wie gross die Chance auf einen genetischen Defekt ist. Dabei handelt es sich allerdings nur um eine Schätzung. Getestet werden folgende 3 Erbkrankheiten:
- Trisomie 21: Down-Syndrom
- Trisomie 18: Edwards-Syndrom
- Trisomie 13: Pätau-Syndrom
Ist der geschätzte Wert unter 1 : 1’000 übernimmt die Krankenkasse die Kosten für einen weiteren detaillierteren Bluttest, dem Panoramatest.
Dies bedeutet, dass 1 Person mit den gleichen Analysewerten ein Kind mit Trisomie 21 hat, die restlichen 999 wären gemäss dieser Statistik“gesund“. Aber was heisst schon gesund…
Testergebnis unter 1 : 1’000
Ich muss sagen, dass ich in meiner Schwangerschaft vom einen Monat in den nächsten immer mit schlechten Neuigkeiten geplagt wurde. & das alles hat mit diesem Ersttrimestertest angefangen, welchen ich am 31.08.18 machte. Man möchte doch unsere fortschrittliche Forschung nutzen, um sich zu beruhigen. Nur dumm, wenn dabei das Gegenteil herauskommt.
Am 06.09.18 als die Ergebnisse kamen, war ich gerade in Prag auf einem Städtetrip. & so hinterliess mir der Frauenarzt eine Nachricht auf der Combox, dass ich zurück rufen sollte. Sofort überkam mich das ungute Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Am Telefon bestätigte er mein mieses Bauchgefühl & erklärte mir, dass der Wert für Trisomie 21 bei 1:600 lag. Zum Vergleich: Bei Trisomie 18 & 13 lag mein Wert je bei 1 : 40’000.
Ich müsse schnellstmöglich in die Praxis kommen & Blut geben für den detaillierteren Panoramatest. Die Woche darauf am 14.09 habe ich das getan. Mehr zum Panoramatest findest Du im nächsten Blogbeitrag, denn die richtige Leidensgeschichte startet erst da.
Ersttrimestertest: Ja oder Nein?
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich den Ersttrimestertest nicht mehr machen würde. Die Sache hat bei mir nur psychischen Stress verursacht & war extrem frustrierend. Ab diesem Zeitpunkt wurde meine Schwangerschaft von einer grossen Wolke voller Unwissenheit begleitet.
Dabei kamen folgende Fragen auf wie: Könnte ich mit so einer Diagnose umgehen? Wäre ich fähig, mich um das Kind zu kümmern? Wie würde sich die Beziehung verändern? Was wären die finanziellen Folgen? Diese Gedanken haben sich in stundenlange Recherchen umgewandelt – & dabei wusste ich noch nicht mal, ob diese Situation eintreffen würde. Ob ich auf obenstehende Fragen tatsächlich Antworten ausfeilen müsste, würde mir bald das Ergebnis des Panoramatests verraten…
Was meinst Du dazu? Hast Du den Test gemacht oder würdest Du ihn machen bei Deiner Schwangerschaft?
Cheers,
Martina
Mach Dir nicht so einen Kopf! Ich weiss: Es ist leichter gesagt, als getan.
Aber als ich schwanger war (und damals musste man noch u. a. für den Praena-Test bezahlen) wurde mir gesagt, dass mein Kind „angeblich Trisomie hätte“. Man riet mir zur Fruchtwasseruntersuchung, welche ich aber ablehnte. Da diese Untersuchung zu Komplikationen führen kann (bis hin, dass man das Kind verliert), war mir egal, was herauskam. Ich habe mich quasi für mein Kind entschieden – ob mit Gendefekt oder ohne.
Natürlich war ich am Anfang auch traurig, habe geweint und gezweifelt, doch als der Test ausgewertet wurde, sah man, dass alles okay war und mein Kind kam letztlich auch gesund zur Welt. Oftmals ist es auch nur ein Verrücktmachen. Von sich selber (man ist in der Schwangerschaft durch all die Hormonveränderungen anfälliger dafür) und leider auch von den Ärzten.
Deshalb, lass Dich nicht verunsichern und gehe nach Deinen Gefühlen.
Du wirst sehen: Es kommt gut!
Liebe Grüsse, Anne
https://www.annesleben.ch