Feindiagnostik Schwangerschaft: Ultraschall Stufe 2

Feindiagnostik Schwangerschaft: Ultraschall Stufe 2

Nachdem ich den nichtsaussagenden Panoramatest zur Abklärung von Trisomie 21 gemacht hatte & mich gegen die Fruchtwasserpunktion entschieden habe, blieb mir nur noch der Gang zum Feindiagnostik-Experten, welcher ein detailliertes Organscreening durchführte.

Da ich in Zürich arbeite, habe ich den Ultraschall der Stufe 2 im Unispital Zürich gemacht. Ansonsten gibt es in Luzern noch eine Geburtsklinik, wo mein Frauenarzt die Leute meistens hinschickt. Im Wartebereich wurde mir das erste mal bewusst, dass man eigentlich keine Ahnung hat, was in all den anderen Menschen abgeht. Warum waren diese Leute hier? Mit welchen Ängsten mussten sie wohl kämpfen?

Feindiagnostik: Organscreening

Mit einem speziellen Ultraschallgerät, das viel viel detaillierter gegenüber dem normalen war, checkte der Spezialist nun mein gesamtes Baby. Alle Organe wurden einzeln überprüft & dabei allgemein auf Fehlbildungen & Hinweise für Trisomie 21 abgesucht.

Ich lag da & starrte auf dem Monitor über mir, auf dem ich überhaupt nichts erkannte. Währenddessen notierte seine Assistentin auf, was er so vor sich hinbrabbelte. Im selben Zug teilte er mir das Geschlecht mit. Da wurde ich natürlich emotional, weil die Schwangerschaft beziehungsweise das Baby nun immer realer wurde.

Die dominantesten Hinweise für Trisomie 21, dazu gehörten auch irgendwelche Abstände am Kopf, waren alle gut – ausser der Darm. Seiner Meinung nach war der etwas weisser als normal auf dem Ultraschall. (Was auch immer das heissen mag.) Aber es könnte genau so gut nichts sein.

Nach diesen Worten entfachte eine solche Wut & Enttäuschung in mir, dass ich einfach anfing loszuflennen. Die Tränen liefen mir in Strömen über die Wangen & ich wollte die ganze Welt in eine Mülltonne werfen. Ganz ehrlich: Was soll diese Schei#*e??? Ich hatte die Nase so was von gestrichen voll von diesen ganzen Untersuchungen & Tests, welche mir alle überhaupt keine Erkenntnise brachten. Ganz im Gegenteil! Jedesmal könnte etwas sein, aber auch doch nicht. Man wisse es eben nicht,.. Diese ganze psychische Belastung hat sich immer weiter hoch auf die Spitze getrieben, bis ich nicht mehr konnte.

Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese)

Der Spezialist wollte mir dann gleich einen Termin für die Fruchtwasserpunktion aufbrummen, welche 2 Tage später stattfand. Jeden zweiten Freitag würden sie das machen. Das sei quasi „ein Routineeingriff“. & wieder kam er mit der dummen Zahl, dass das Risiko bei einer Fruchtwasseruntersuchung, bei der sie Dir eine Nadel durch den Bauch stechen, für eine Fehlgeburt bei „nur“ 0,5% lag. Nochmals: Ich gehörte bereits zu den 0,2% bei denen der Panoramatest nichts aussagen konnte!!! Der Mann tat nur seinen Job, aber am liebsten wäre ich ihm an die Gurgel gesprungen.

Heulend sagte ich dann, dass ich auf den Termin verzichte. Sie sahen wahrscheinlich nur das emotionale Wrack, dass gerade auf den Grund des Tränenozeans sank & blieben bei ihrem Vorschlag. Seine Assistentin gab nicht auf & wollte mich schon mal provisorisch einschreiben. Ich könne später immer noch absagen, wenn ich nicht wollte. NEIN DANKE, ICH WILL NICHT! Wütend verliess ich diese Klinik & fällte meine Entscheidung.

Meine Entscheidung: Nichtwissen

Im Brief an meinen Frauenarzt schrieb der Spezialist, dass ich noch Zeit brauche, um es mir zu überlegen wegen der Amniozentese. Aber ich hatte meine Entscheidung bereits gemacht, als ich von dieser dummen Liege im Untersuchungsraum stieg. ICH WILL KEINE TESTS MEHR!

Es war mir jetzt einfach Schnuppe. Was würde sich überhaupt ändern, wenn ich das Resultat wüsste? Ich würde das Kind sowieso behalten – Chromosomenstörung hin oder her. Also brauche ich auch kein Ergebnis. Ich werde erst am Tag der Geburt erfahren, ob an diesem ganzen Drama irgendwas dran war oder nicht. Aber bei der nächsten Schwangerschaft werde ich von Anfang an „Nein“ zu diesen Tests sagen.

Cheers,

Martina

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