Geburtsvorbereitung: ohne Furcht an die Geburt
Bei einer Geburt kann alles mögliche passieren. Dennoch solltest Du diese nicht dem Zufall überlassen & einfach ins Blaue laufen. Du kannst Dich auf die Geburt vorbereiten & das solltest Du auch!
Ob ich Angst vor der Geburt hatte? Nein! Die Leute in meinem Umfeld bezeichneten mich als höchst entspannt zu diesem Thema. Aber in meinem Kopf war ich bereit dafür. Warum ich so furchtlos war? Weil ich mich gut vorbereitet fühlte. Ich habe mich sehr auf die Geburt (& damit dem Ende der Schwangerschaft) gefreut. Es ist wie bei einer Prüfung: Wenn Du den Ablauf kennst & Dich vorbereitet fühlst, handelst Du souveräner & reagierst besser auf neue Situationen.
Ich bin überzeugt, wenn Körper & Geist im Einklang sind, hast Du bessere Chancen, den Prozess der Geburt als positives Erlebnis zu verarbeiten. Denn Dein Kopf ist frei von unnötigem Ballast & kann sich so besser auf dieses krasse Ereignis fokussieren. Deine geistige Einstellung ist dabei matchentscheidend. Ich würde sogar behaupten, eine Geburt findet zu 70% im Kopf statt. Natürlich spielen Deine körperlichen Eigenschaften & die Deines Babys auch eine Rolle, aber auf diese kannst Du nunmal keinen Einfluss nehmen. Folgende Tipps haben mir persönlich geholfen.
Körperliche Vorbereitung
-
Akupunktur / Massage
Einmal pro Woche hatte ich einen Termin bei der Akupunktur. Die Behandlung halft mir persönlich gegen Müdigkeit in der Schwangerschaft & ich konnte während dieser kurzen Zeit in ein anderes Universum abtauchen & meine Gedanken ordnen. Um den errechneten Geburtstermin herum können gewisse Punkte stimuliert werden, um den Körper auf die Geburt hin zu „aktivieren“. Ich hatte einfach ein gutes Gefühl mit der Akupunktur & ich kann die chinesische Medizin sehr empfehlen. Massagen tun Deinem Körper ebenfalls gut. (Falls Du eine Zusatzversicherung für Komplementärmedizin bei Deiner Krankenkasse hast, übernimmt diese einen Teil der Kosten.)
-
Dammvorbereitung
Der Dammriss oder -schnitt ist ein gefürchtetes Thema. Es gibt mehrere Wege, den Damm vorzubereiten & so einen Riss oder Schnitt während der Geburt zu vermeiden. Ich habe mit einem Tool namens „EPI-NO“ trainiert. Mehr zum EPI-NO & meiner persönlichen Erfahrung findest Du in diesen zwei Beiträgen:

Geburtsvorbereitung: ohne Furcht an die Geburt
Mentale Vorbereitung
-
Geburtsvorbereitungsgespräch im Spital
Erkundige Dich bei Deinem Entbindungsort, ob Du den Gebärsaal im Vorhinein sehen kannst, denn etwas vertrautes schafft Sicherheit. (Im Spital Schwyz gibt es jeden Monat eine „Führung“ wo man die Zimmer anschauen kann, falls es beim Gespräch nicht geklappt hat). Du kannst Dir bereits Gedanken machen, wie Du gebären möchtest. Die Hebamme, welche mit mir das Gespräch führte war überaus sympathisch & ich fühlte mich total gut aufgehoben. Bei diesem Termin kannst Du bereits Wünsche angeben, auf die nach Möglichkeit eingegangen werden.
-
Hypnose
Das Unterbewusstsein kann Dir an der Geburt einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen. Deshalb solltest Du vor der Geburt mal einen Blick in Deinen „Rucksack“ werfen & der Tatsache ins Auge sehen, welche Themen Du mit Dir rumschleppst. Ich habe eine Psychologin aufgesucht & mit Ihrer Hilfe meinen Schwachpunkt in Form einer Hypnose gelöst. Denn die ganze Prozedur mit den vorgeburtlichen Tests hat mich mehr traumatisiert als ich anerkennen wollte. An diesem Punkt möchte ich explizit erwähnen, dass man sich nicht schämen muss, Hilfe zu suchen & anzunehmen! Mehr zu meiner Erfahrung mit pränatalen Tests findest Du in folgenden Beiträgen:
-
Kenne Deine Möglichkeiten fürs Gebären
Informiere Dich über die Möglichkeiten einer Geburt. Wo möchtest Du Dein Kind gebären? Zuhause, im Spital oder im Geburtshaus? Welcher Weg entspricht Deinem Gusto? Eine natürliche Geburt, eine PDA oder ein Kaiserschnitt? Welche Unterstützung gibt es bei einer natürlichen Geburt? Medikamente, Badewanne oder eigene Musik? Als ich erwähnte, dass ich eine Wassergeburt plane, reagierten viele etwas schockiert mit „OMG, das würde ich NIE tun“. Tu, was für DICH richtig ist & nicht was andere davon halten. Es ist kein Wettbewerb & Du brauchst Dich nicht rechtfertigen.
-
Distanziere Dich von Erfahrungen von anderen
Falls Du Erfahrungen von anderen liest oder hörst, solltest Du dies bloss als Geschichten betrachten, welche NICHTS aber auch gar NICHTS mit Dir zu tun haben. Jeder Mensch ist einzigartig & genau so ist eine Geburt.
-
Den Kopf frei machen
Die wichtigsten Dinge für Dein Zuhause solltest Du organisiert haben. Wasche die Kleider für Dein zukünftiges Baby, richte das Bettchen / Kinderzimmer (falls Du eines hast) schon mal ein. Räume Deine Wohnung auf & beende Projekte bei der Arbeit. Auch die Kliniktasche sollte vollständig gepackt sein, denn wenn Du realisierst, dass die Geburt anfängt, hat Dein Gehirn andere Prioritäten. Als ich vom Spital nach Hause kam, war ich so froh, dass alles für mein kleines Geschöpf bereitet war. Denn Du hast kaum Zeit irgendwas auszupacken. -
Sich nochmals verwöhnen lassen
Der Besuch beim Friseur oder eine Maniküre kann richtig gut tun. Denn Du solltest Dich wohl in Deinem Körper fühlen. Geniesse einen Besuch im SPA oder Kinoabend. Denn solche Aktivitäten sind in den ersten Wochen nach der Geburt schwer realisierbar.
Das wichtigste ist: Hab keine Angst vor der Geburt! Es ist kein Zuckerschleck aber denk daran: „Es ist noch kein Kind drin geblieben“. (Der Spruch hat mich immer zum Schmunzeln gebracht – denn es ist die lächerliche Wahrheit.)
Ratschläge für den Gebärsaal findest Du in diesem Beitrag:
Cheers,
Martina
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!